Jahresrückblick

2018 hat das Übersetzen und Dolmetschen wie immer Spaß gemacht.

Übersetzungen (Wissenschaft, Werbung, Fachtexte, Literatur):

Ich durfte mehrere Gedichte und Songs übersetzen, ins Deutsche und Englische aus dem Russischen sowie ins Deutsche aus dem Englischen – und das zu einem kleinen aber feinen Zeilenpreis; davor habe ich Lyrikübersetzung ja meist nur aus Leidenschaft betrieben (und ein paar Preise für meine Übersetzungen von Gedichten ins Englische bekommen).

Ich habe die Ausschreibung der Hochschule Rhein-Bonn-Sieg für soziologische Übersetzungen gewonnen. Bei der Bewertung ging es dabei vor allem um die Übersetzungsqualität, erst zweitrangig um den Preise pro Zeile bzw. Wort. Nun übersetze ich regelmäßig Texte aus den Bereichen Politik und Gesellschaft aus dem Deutschen ins Englische – und das passt prima, weil ich dank anderen Kunden bereits Erfahrung mit Themen wie soziale Studien, Arbeit gegen Diskriminierung, Geschichte (v.a.  Geschichtswissenschaft in den Bereichen Gesellschaft und Kultur), jüdische Studien, Empowerment und Engagement sammeln konnte (dabei ging es aber vor allem um Übersetzungen aus dem Russischen ins Englische und Deutsche).

Nach wie vor bleibt die Zusammenarbeit mit dem Business Investment Guide Magazine aus Moskau für mich und meinen Partner wichtig: 2018 übersetzten wir wieder Dutzende von Artikeln ins Englische und Deutsche. Dabei ging es wie immer um Investitionen, Steuern, Geschäftsberichte und andere finanzielle Angelegenheiten, das Sonderthema des Jahres war aber Kulinarik – und die Feinheiten internationaler Delikatessen zu übersetzen war besonders spannend. (Auch wenn ich beim Übersetzen drei Snacks pro Stunde brauchte.)

Fachartikel zur bildenden Kunst waren (im Gegenteil zu 2017) nicht dabei, dafür durfte ich jede Menge Ausstellungstexte und Kataloge aus dem Deutschen ins Englische und Russische übersetzen.

Lektorat wurde dieses Jahr zu einem wichtigeren Bestandteil meiner Arbeit – und zwar von der Korrektur von Fachtexten, die von nicht-Muttersprachlern auf Englisch geschrieben wurde, bis zum finalen Layout-Lektorat von Broschüren und Werbetexten, wo jedes Komma perfekt sitzen musste.

Das Schönste ist aber: Endlich habe ich ein richtig gutes Kinderbuch übersetzt! Neil Gaimans The Day I Swapped My Dad for Two Goldfish aus dem Englischen ins Russische. Literaturübersetzung ist doch meine größte Leidenschaft. (Und wenn ich Werbetexte oder ein Fachbuch übersetze, ist es für mich auch fast literarische Übersetzung.) Ein Roman – Urig –  war auch dabei; der Trick war, dass er auf Deutsch geschrieben wurde, jedoch in Australien handelt und in ein Englisch mit australischem Slang übersetzt werden sollte. Es scheint, ich habe es geschafft – die Kundin schreibt: „Die Übersetzung gefällt mir sehr gut, echt gelungen. Bin begeistert!“ Dieses Jahr stehen Lieder zur Übersetzung ins Englische und Deutsche an, und ich freue mich schon!

Dolmetschen (simultan, konsekutiv, Chuchotage, Konferenzdolmetschen)

Was mir 2018 etwas fehlte, war das Dolmetschen. Es gab zwar schon den einen oder anderen spannenden Dolmetsch-Einsatz, diese übernahm aber meist mein Partner, weil technisches und juristisches Dolmetschen eher sein Ding ist, ganz zu schweigen von Startups und Hightech – das sind sein Lieblingsthema, also übernahm er das meiste Dolmetschen. Am schönsten ist es aber, wenn wir zusammen in der Kabine bei einer Konferenz dolmetschen, und das gemeinsame Simultandolmetschen war 2018 eher dünn gesät. Bei dem einen oder anderen Mitarbeitertraining dürften wir in der Kabine dolmetschen, bei Verhandlungen und Meetings waren wir oft beide als Flüsterdolmetscher für amerikanische oder russische Kunden und Partner da. Das schönste Erlebnis in Sachen „mündliches Übersetzen“ war wohl ein Kongress von Journalisten in Würzburg, wo wir das Konferenzdolmetschen für Russisch, Deutsch und Englisch übernahmen und spannende Menschen kennenlernten. Mehr davon!

Was ich mir 2019 wünsche, wäre ein Einsatz als Dolmetscherin (oder, am besten, simultan als Dolmetscherpaar) an der Messe Hannover, der Spielmesse in Nürnberg oder Essen, der Buchmesse in Frankfurt oder Leipzig, der Gamescom in Köln und der Drupa, der ProWein oder der Boot in Düsseldorf. Bei der Compamed bzw. Medica, der Beauty und der Top Hair Messe in Düsseldorf war ich bis jetzt meist dabei, gerne wieder. Die IAA, die IFA, Glasstech, Wire, Tube und die Essen Motor Show sind eher was für meinen Partner. In Düsseldorf ist ja geschäftlich viel los! Aber auch gegen einen Einsatz als Dolmetscher in London oder Moskau wäre nichts einzuwenden.:)

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