„Wozu Kunst? Ästhetik nach Darwin“ von Winfried Menninghaus ist endlich in meiner englischen Übersetzung bei Academic Studies erschienen, eine evolutionäre Theorie der Künste (Malerei, Musik, Poesie, Literatur). Der Autor, ein Wissenschaftler, schreibt ein ernstes akademisches Deutsch; wir haben dann beschlossen, dass die Übersetzung etwas leserfreundlicher und zugänglicher sein darf – hoffentlich hat sie auch Erfolg als populärwissenschaftliches Buch, denn die Ideen verdienen es.
Gerade übersetze ich wieder eine Studie aus dem Deutschen ins Englische, nämlich eine sozialwissenschaftliche / geschichtliche Abhandlung über jüdische Flüchtlinge in Kenia. Überhaupt sind jüdische Studien sowie Themen wie Migration und Diskriminierung in letzten Jahren zu einem Schwerpunkt für mich geworden – und akademische Übersetzung war sowieso schon immer meins.
Es gibt aber auch Aufträge, die nicht zustande kommen, selbst wenn die Probeübersetzung sehr gut ankommt. So auch neulich. Da mein Kostenvoranschlag immer in dem von Universitäten erwarteten Bereich für wissenschaftliches Übersetzen liegt, wunderte ich mich, dass der Preis nicht günstig genug schien – es stellte sich heraus, der Autor wollte die Übersetzung seiner Monografie selbst bezahlen. Das ist aber, wenn die Monographie denn wissenschaftlich gut ist, gar nicht nötig: KundInnen wissen oft nicht, welche Finanzierungsmöglichkeiten es für Übersetzungen gibt.