Konsekutiv­dolmeschen

Beim Konsekutivdolmetschen wechseln sich die Sprecher mit dem Dolmetscher ab. Anders als beim Simultandolmetschen, wo der Dolmetscher gleichzeitig mit dem Redner spricht, wartet der Konsekutivdolmetscher, bis der Redner einen Satz oder Abschnitt abgeschlossen hat, bevor er diesen sinngemäß in die Zielsprache überträgt.

Erfahren Sie mehr darüber, wie und wo sie eingesetzt wird, oder lassen Sie sich direkt bei Ihrem Vorhaben beraten!

Im Gegensatz zum Simultandolmetschen, das erst nach dem 2. Weltkrieg erfunden wurde, ist das „klassische“ Dolmetschen schon sehr alt (und wird sogar in der Bibel erwähnt).

Der Ablauf ist dabei denkbar einfach: Während eine Person spricht, macht sich der Dolmetscher Notizen. Dann macht die Sprecherin eine Pause, und der Dolmetscher überträgt das Gesagte in die Zielsprache. Klingt sehr simpel, oder?

Tatsächlich müssen Konsekutivdolmetscher nicht nur die Ausgangs- und Zielsprache beherrschen. Sie müssen sich beim Gesprächsthema auskennen, um die Inhalte vollständig zu erfassen und sinnvoll zu übertragen. Sie müssen in der Lage sein, spontan zu sprechen und die Übersetzung flüssig und klar zu formulieren. Und eine weitere, oft unterschätzte Fähigkeit: Sie sollten die Gesprächssituation kontinuierlich überwachen und sich bei Bedarf einbringen, etwa um Missverständnisse auszuräumen.

Konsekutiv­dolmetschen: Was ist das?

Konsekutiv­dolmetschen: Wann und wo?

Dolmetschen ist so vielfältig wie Kommunikation selbst. Wo auch immer gesprochen wird, kann es notwendig sein, das Gesagte in eine andere Sprache zu übertragen. Aber wann ist welche Methode sinnvoll? Hier finden Sie einige Beispiele für übliche Situationen und mögliche Lösungen. Aber letzten Endes kommt es natürlich auf Ihre individuellen Anforderungen und Bedürfnisse an – deswegen ist bieten wir Ihnen eine kostenlose Beratung an. Erzählen Sie uns einfach, was Sie vorhaben, und wir schlagen Ihnen passende Lösungen vor.

Verhandlungen

Eine Gruppe sitzt in Rathaus von Düsseldorf um einen Tisch. Links der Oberbürgermeister von Düsseldorf, Dirk Elbers; rechts der Dolmetscher Pavel Sirotkin
Konsekutivdolmetschen in der Politik: Hier Pavel Sirotkin (rechts) bei einem Delegationsbesuch im Düsseldorfer Rathaus

Das Verhandlungsdolmetschen findet meist konsekutiv statt. Das liegt nicht nur daran, dass die Räumlichkeiten oft nicht auf den Einsatz von Verdolmetschungstechnik ausgelegt sind. Verhandlungen sind immer persönlich; Sie müssen die Stimme Ihres Gegenübers hören, um die Situation einschätzen zu können. Beim Simultandolmetschen ist es schwierig, da Sie die Übersetzung über Kopfhörer hören, noch während Ihr Verhandlungspartner spricht.

Das Gleiche gilt auch für Delegationsbesuche. Der Dolmetscher muss in der Lage sein, die Nuancen der Sprache und die verschiedenen Standpunkte der Delegationsmitglieder zu erfassen und präzise wiederzugeben, ohne ihre Persönlichkeit zu verlieren.

Bei Pressekonferenzen, Interviews und anderen öffentlichen Auftritten wird sowohl simultan als auch konsekutiv gedolmetscht. Ihre Rahmenbedingungen und Prioritäten bestimmen, welche Option die Bessere ist:

  • Zeit: Wenn Sie ein dichtes Programm haben, kann Simultandolmetschen die bessere Option sein, da sie keine zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Beim Konsekutivdolmetschen brauchen Sie dagegen doppelt so lange.
  • Atmosphäre: Simultandolmetschen kann präziser sein, da sich der Dolmetscher keine langen Ausführungen zu merken oder notieren braucht. Dafür hat ein Konsekutivdolmetscher die Möglichkeit, den gesamten Zusammenhang zu erfassen. So kann er die Übersetzung bei Bedarf umformulieren und sie flüssiger gestalten. Auch die Stimmen und Persönlichkeiten der Sprecher kommen beim konsekutiven Dolmetschen deutlicher zum Vorschein.
  • Kosten: Generell (aber nicht immer!) ist simultanes Dolmetschen wegen der benötigten Technik die teurere Option.

Interviews und Pressekonferenzen

Alexandra Berlina als Konsekutivdolmetscherin bei einem Auftritt des Autoren Leonid Parfenow
Ein Interview, konsekutiv verdolmetscht: Alexandra Berlina auf der Bühne mit dem Autor Leonid Parfenow

Tagungen und Konferenzen

Bei Konferenzen werden fast immer Simultandolmetscher eingesetzt. Der Grund dafür ist sehr einfach: Zeit. Wenn Sie ein sechsstündiges Vortragsprogramm haben, würde es mit einer Konsekutivverdolmetschung 12 Stunden in Anspruch nehmen. Eine mögliche Ausnahme besteht, wenn Sie in einem ansonsten einsprachigen Programm einige wenige fremdsprachige Beiträge haben; aber auch in diesem Fall ist eine Simultanverdolmetschung die üblichere Lösung.

Bei Workshops, Seminaren und Schulungen kommt es sehr auf das Format, die Teilnehmerzahl und die Ziele an. Wenn die Veranstaltung viele Teilnehmer hat, zum großen Teil aus Vorträgen besteht oder in mehrere Sprachen verdolmetscht werden muss, ist Simultandolmetschen die bessere Lösung. Für Events im engeren Kreis mit vielen Interaktionen oder praktischen Übungen sind Sie oft mit Konsekutivdolmetschern besser aufgestellt. Und manchmal ist auch eine Mischform möglich, etwa wenn die Dolmetscher Vorträge simultan übertragen und für Breakout-Sessions in die einzelnen Gruppen gehen und konsekutiv arbeiten.

Schulungen und Seminare